winterzeit- speicherzeit

 

 

Etwa die Zeit von Mitte November bis Ende Februar zählt in der Chinesischen Medizin zur Yin- Zeit. Yin ist der Speicher, die  Essenz, alles Dichte, Tiefe, Feste, Weibliche, Dunkle. Es ist die Substanz, von der unser Körper zehrt. Wir brauchen diese Zeit um uns zu regenerieren. Die letzte Herbsternte ist eingefahren, konserviert und gelagert. Nun heißt es ausruhen und Kraft schöpfen für die nächste Yang- Periode in der unsere Energie wieder gefragt ist.

Wir können ein wenig abschweifen. Wie verhält es sich mit unseren heimatlichen Tieren? Da ist es auch nicht anders. Sie haben sich Winterspeck angefressen, verkriechen sich, manche halten Winterschlaf. In der Pflanzenwelt verhält es sich auch ähnlich. Fast überall ziehen sich die Säfte in die Wurzeln zurück. Ruhen sich aus, sammeln sich um im Frühling mit vollster Kraft zu sprießen. Es gilt, sich den jahreszeitlichen Gegebenheiten anzupassen, andernfalls läuft der Mensch Gefahr zu erkranken. Missachtet er die Notwendigkeit des Zuschließens und Speicherns während des Winters, wird der Funktionskreis Niere gestört und die Kraft des Frühlings (in der Chinesischen Medizin das Element Holz) kann sich nicht ungestört entfalten. Es kommt zu Frühjahrsmüdigkeit, Erkältungen, Erschöpfungen, Muskel- und Sehnenerkrankungen. Und der Kreislauf geht weiter. Sprießen die Knospen im Frühling nicht richtig, kommt es im Sommer nicht zur Blüte und im Herbst fällt die Ernte dementsprechend schlecht aus.

Was heißt das für uns? Jetzt ist die Zeit des Bewahrens. Der Körper verlangt nach mehr Schlaf, nach Ruhe, Gemütlichkeit, Kerzenschein und warmem Essen. Vermeiden Sie stark belastenden Sport und zu viele nächtliche Ausflüge.

 

Starten Sie den Tag mit einem warmen Frühstück:

Pro Person 30 g Couscous in 60 ml Wasser einmal aufkochen lassen, und 10 min quellen lassen.

Dazu kommen Butter und Honig nach Geschmack, frisches Obst, Kompott oder Marmelade, Nüsse, Rosinen, getrocknetes Obst. Alles zusammen noch mal schön warm machen und in Ruhe genießen.

 

Für das Mittagessen empfehle ich Aufläufe, gekochten Fisch, Entenbraten und Widgerichte.

Vermeiden Sie zu viel Rohes, und Gebratenes.

Verwenden Sie in dieser Zeit regelmäßig scharf-warme Zutaten wie frischen Ingwer, Knoblauch, Kardamom, Rosmarin, Zimt, Muskat und  Frühlingszwiebeln, Lagergemüse (Möhren, Kohl, Rüben).

Das sollten Sie meiden: Mikrowelle, Tiefkühlkost, denaturierte, zu stark verarbeitete Nahrung, achtloses Essen, Lesen, Streiten, Fernsehen beim Essen, eisgekühltes Essen, kalt trinken zum Essen, Zitrusfrüchte, Joghurt, Fertiggerichte, Light Produkte, Überessen, Völlerei, Essen auslassen, hungern, den Hunger übergehen

 

Am Abend sind Suppen ideal. Gemüsesuppen, Hühnerbrühe, Kraftsuppen (siehe Beitrag Herbst- Immunsystem). Man kann sie vorkochen und spart so Zeit, die man für sich nutzen kann. Für einen schönen Kinoabend mit dem Partner, ein Brettspiel mit der Familie, ein Treffen mit der Freundin, ein gemütlicher Sofaabend mit Buch oder ohne.

 

Und noch eins: Machen Sie es nicht zu kompliziert. Die Natur gibt uns viel vor und der Körper zeigt uns was er verlangt. Legen Sie eine Pause ein und horchen Sie in sich rein.

 


Klein Sien, 26.12.2014