fleisch als nahrungsmittel



Mit jedem neuen Lebensmittelskandal, mit Berichten über Gammelfleisch, Dioxin im Tierfutter, Pferdebestandteile in Fertiggerichten und immer wieder Bekanntwerden neuer BSE- Fälle sollten wir zum Nachdenken über unseren Ernährungsplan angeregt werden. Wie will ich mich ernähren, was tut mir gut, was kann ich vertreten. Selber Entscheidungen fällen und Verantwortung übernehmen. Das halte ich für wichtig.

Etwa drei bis vier Millionen Menschen ernähren sich in Deutschland fleischlos, einige hunderttausend sogar vegan, verzichten also vollends auf tierische Lebensmittel. Die Gründe sind verschiedener Art. Gesünder leben steht erst an zweiter Stelle, an erster Stelle stehen ethische Gründe. Nicht mit Schuld sein an Massentierhaltung, Überzüchtung, Tiertransporten, Töten wie es in unseren Industrieländern üblich ist, Intensivmast.

Wer sich für rein vegan entscheidet, muss sich mit dem Thema auseinander setzen. Die Kost muss abwechslungsreich und ausgewogen sein. Mineralien und Vitamine die hauptsächlich über tierische Produkte aufgenommen werden, müssen substituiert werden (über spezielle Gemüsesorten, Getreidearten, Nüsse und Samen und Vitamin B12 auf alle Fälle über Nahrungsergänzungsmittel) . Das heißt, sie müssen sich viel mit den Inhaltsstoffen ihrer Lebensmittel beschäftigen und auch mehr Zeit für das Zubereiten und Kochen ihrer Speisen einplanen. Aber das heißt auch, sich mit seinem eigenem Körper und seinem Leben beschäftigen, sich selbst besser kennen lernen. Was will ich eigentlich, wie geht es mir, reicht mir das, kann es mir besser gehen? Das sind Fragen die dann auftauchen können und ihre Beantwortung ist nicht immer leicht.

Wer sich dafür entscheidet Fleisch in seinen Speiseplan weiterhin zu integrieren, sollte sich über konventionelle Tierhaltung und Bio- Produkte informieren. Es werden auch hier Fragen auftauchen. Reicht mir Bodenhaltung? Wie gut sind die Bio- Produkte in unseren Discountern? Wo gibt es Kleinbauern in meiner Umgebung wo man ab und zu ein Huhn oder ein Kaninchen erwerben kann.

Ich gehöre zu den "Teilzeitvegetariern". (Dieses Wort habe ich letztens mal aufgeschnappt.) Das heißt, ich esse wenig Fleisch. Einmal die Woche und auch einmal die Woche frischen Fisch. Viel Gemüse, Getreide und Nüsse. Und bei allem achte ich darauf, dass ich die beste Qualität bekomme. Keine Tiere aus Massentierhaltung, sondern eben von der Wiese aus dem Nachbardorf. Gemüse aus dem eigenen Garten wäre am Besten, aber die Zeit fehlt im Moment für den Anbau. Aber dafür gibt es Naturkostläden wo man mit gutem Gewissen einkaufen kann. Inzwischen kann man sich Obst, Gemüse, aber auch Fleisch, Wurst und Käse biologisch angebaut auch liefern lassen. In unserer Gegend sind das z.B. "Biofrisch" aus Teschendorf oder "Hofkiste Medewege".

Und zu guter letzt auch eine Variante die ich gerne und oft nutze: beim Spazierengehen Wildgemüse schneiden. Brennnessel, Giersch, Vogelmiere, Wiesenraute ...geben leckere Suppen, Aufläufe, Pizzen, Pesto ...

 

Erhalten Sie sich Ihre Gesundheit!  Essen Sie sich gesund!

 

 

Klein Sien, 25.August 2015